Früh am Morgen des darauffolgenden Tages liefen wir beide zur nächstgelegenen Straße, und Bijaya lotste mich in den richtigen Fernbus in Richtung meines Einsatzortes, nahe Besisahar. Die holprige Fahrt dauerte rund sieben Stunden (mit zwei längeren Pausen), und war sehr abenteuerlich, die Landschaft am Wegesrand war sehr spektakulär. Lustig ist, dass die Leute im Bus sehr neugierig und freundlich sind, und einfach anfangen mit dir zu reden.

In Besisahar wartete schon mein Gastvater Krishna auf mich, der mir gleich mein schweres Gepäck abnahm. Wir stiegen in einen anderen Bus um, der uns zu dem nahegelegenen Hof brachte, meinen Wohnort für die nächsten vier Wochen. Nach circa zwanzig Minuten und kurzem Fußmarsch waren Krishna und ich am Hof, und ich wurde nun auch von der Gastmutter Laxmi sehr herzlich empfangen.

Ich hatte in dem schönen landestypischen kleinen Haus mein eigenes Zimmer (mit Licht und Steckdose), ein Bett mit einer schönen warmen Decke (braucht man hier im Winter, nachts kann die Temperatur schon mal auf + 8-10° C fallen), und Moskitonetz. Essen gab es immer sehr reichlich, und das Trinkwasser hier oben in den Bergen ist einwandfrei. Also war ich rundum sehr gut versorgt.

Geholfen habe ich den Gasteltern auf vielfältige Weise, angefangen beim täglichen versorgen der Tiere (Hühner und Büffel), beim Holz und Feuer machen, beim Umhacken der Felder, über das pflanzen von Gemüse bzw. setzen der Kartoffeln, ernten von Kurkuma und Ingwer, beim Zaunbau und vieles mehr.

Aber auch Freizeit hatte ich ausreichend. Ich und mein Gastvater Krishna gingen oft ins nahe Dorf  (15 Minuten Fußmarsch), um einzukaufen, und Leute zu besuchen. Einmal waren wir bei einem Fußballturnier in Besisahar. An einem Tag habe ich einen nahegelegenen Berg erklommen, um einmal das komplette Tal und den Himalaya bewundern zu können. Oder aber ich habe mir ein Buch geschnappt, und mich zum Lesen in die Sonne gesetzt (in den vier Wochen gab es lediglich drei Regentage. Wenn die Sonne scheint hat es um die 20°C).Nachmittags und abends wird man dann von den vielen Kindern hier zum spielen aufgesucht, was mir immer sehr viel Freude bereitet hat.

Als meine Einsatzzeit am 15. Januar zu Ende ging, war ich fest entschlossen wieder zurückzukehren, zu meinen wunderbaren Gasteltern und der so freundlichen Nachbarn, die ich nahezu alle im Lauf der Zeit kennengelernt habe.


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