Freiwilligenarbeit in Thailand - Erfahrungsbericht
6 Wochen Unterrichten im Norden Thailands
(von Imke, 02.04.2020)
Von Januar bis Ende Februar half ich in einer Schule in Uttaradit beim Englischunterrichten mit. Direkt von Anfang an fühlte ich mich sehr willkommen und mir wurde sowohl vom Betreuer als auch von den anderen Freiwilligen geholfen mich zu recht zu finden. An meinem ersten Schultag war ich nervös und gespannt. Sobald ich jedoch in der Schule war verflogen alle Sorgen, weil ich von jedem offen und herzlich begrüßt wurde. Wir unterrichteten vor allem die 3 bis 6 Jährigen in Basic English. Dafür teilen wir die Klassen in kleinere Gruppen auf mit jeweils einem Freiwilligen.
Die Kinder waren sehr süß und hatten Spaß zu lernen. Was mir jedoch erst klar werden musste ist, dass es viel mehr um den vertrauten, lockeren und spielerischen Umgang geht, als etwas perfekt unterrichten zu wollen. Das Unterrichten machte mir dann auch sehr viel Spaß. Es war aber ganz anders als in Deutschland, denn wir unterrichteten zum Beispiel auf dem Boden ohne Tische und Stühle. Diese Unterschiede live zu erleben war sehr interessant und zeigte mir zudem, dass man auch anders gut unterrichten kann.
Mittags aßen wir Freiwilligen immer gemeinsam in einem kleinen Straßenrestaurant gutes, thailändisches Essen. Danach hatten wir teilweise noch ältere Klassen, wo wir auch komplexere Themen unterrichteten. Zudem half ich dabei Unterrichtsmaterialien herzustellen und vorzubereiten. Nachmittags fuhren wir mit dem Fahrrad rum, besuchten Cafes oder chillten einfach nur gemeinsam in der Unterkunft, weil es draußen zu heiß war. Abends gingen wir gemeinsam essen. Oft machten wir auch mit dem Betreuer kleine Ausflüge zu Wasserfällen, Höhlen, dem Dschungel oder einem Fluss. Das Verhältnis von uns Freiwilligen war sehr gut und eng. Ich habe Menschen aus verschiedensten Ecken der Welt im Projekt getroffen und bin glücklich sie nach der Zeit auch als meine Freunde bezeichnen zu können. An den Wochenenden reiste ich unter anderem nach Chiang Mai zu einem Blumenfest und ins Bergdorf Pai. Aber auch im Ort selbst gab es viele Möglichkeiten etwas zu unternehmen. Neben einem Nightmarket, Shoppingcenter mit Kino und vielen Essmöglichkeiten, konnte man schwimmen gehen, Yoga ausprobieren oder Badminton spielen. Es wurde also nie langweilig!
Die 6 Wochen sind wirklich verflogen. Es war eine wunderschöne, eindrucksvolle Zeit, in der ich viel über Thailand, die Kultur und vor allem auch die lieben, offenen Menschen gelernt habe. Ich denke, dass ich mich auch sehr weiter entwickelt habe und bin sehr glücklich diesen Schritt gewagt zu haben!
Nach dem Projekt bin ich noch eine Woche alleine auf eine Insel und nach Bangkok gereist. Ich habe mich immer sicher als „alleinreisende blonde Frau in Asien“ gefühlt, weil Thailand ein sehr friedliebendes, offenes und vertrauensvolles Land ist.