Freiwilligenarbeit in den USA - Erfahrungsbericht

Mitarbeit in einem Community Center

(von Rebecca, 17.10.2015)

Vor etwas mehr als zwei Monaten habe ich meine Heimat verlassen und bin zusammen mit drei anderen Deutschen für das größte Abenteuer meines bisherigen Lebens in den Flieger Richtung Baltimore gestiegen. Nachdem wir alle Passkontrollen und sämtlich Border Protection Stände passiert hatten, wurden wir von unserer sehr aufgeregten Chefin abgeholt. Nach einem kurzen Gespräch ging es dann auch schon zum Auto und in Richtung unseres neuen Zuhauses. 

 Wir wohnen ca. 30 Minuten (wenn man Glück hat uns kein Verkehr ist, was so gut wie nie vorkommt) südlich von Washington D.C. außerhalb von dem beschaulichen Ort Namens Clifton, mit ca. 350 Einwohnern.

Unserer Unterkunft ist sehr schön. Wir wohnen zu viert in einem eigenen Haus und haben alles was wir brauchen. Der Hausherr wohnt direkt nebenan in einem Apartment, sodass wir sobald wir etwas brauchen immer eine Ansprechperson vor Ort haben. Außerdem gehört ihm auch das Haus gegenüber, welches wir jederzeit benutzen dürfen. An diesem Haus befindet sich außerdem „unser“ Pool, welchen wir den gesamten Sommer über immer wieder gerne benutzt haben und insgesamt viele lustige Stunden dort verbracht haben.

In den ersten paar Wochen hier war es, was die Arbeit angeht sehr ruhig, da der August in den USA als Urlaubsmonat angesehen wird und deshalb alle wichtigen Personen der Non-Profits im Urlaub waren. In der Zeit haben wir dafür Land und Leute besser kennengelernt, so hat unser Hausherr mit uns einen Roadtrip unternommen. Wir sind mit dem Auto von hier bis in seine Heimat nach Tennessee gefahren und nach einigen Tagen dort, ging es weiter nach Alabama um dort noch seinen Bruder zu besuchen.

Nachdem wir zurück waren, begann dann langsam die Arbeit. Wir arbeiten für unterschiedliche non-profit Organisationen im Großraum DC. Die erste Organisation für die wir angefangen haben, war eine kirchliche Organisation, da diese uns freundlicherweise ihren Kirchen-Van zur Verfügung gestellt haben, erledigen wir dort einmal die Woche Büroarbeit. Außerdem gibt es dort jeden Mittwochabend eine Veranstaltung Namens Fusion. Dort treffen sich alle jungen Menschen der Gemeinde zum Abendessen und feiern noch einen Gottesdienst zusammen. Das macht immer viel Spaß, da wir so Kontakt zu Amerikanern in unserem Alter bekommen. Was sehr schön ist, da unser Haus sehr abgelegen liegt und der Großteil unserer Nachbarn, wenn man überhaupt mal welche zu Gesicht bekommt, älter bzw. im Alter unserer Eltern sind.

Die nächste Organisation für die wir bereits sehr viel gemacht haben hat sich darauf spezialisiert, einen Vermittler zwischen Spender und Organisation zu bilden. Das heißt, dass Menschen, die Spenden möchten sich an die Organisation wenden können, welche das Geld annehmen und es widerum an andere non-profit Organisationen weitergeben. Hier haben wir mehrere Wochen durchgehend gearbeitet, da dies auch gleichzeitig der Arbeitgeber unserer Chefin Diana ist. Außerdem stand Ende September der alljährliche Dream Ball an. Das ist eine Art Spenden Gala, wo die gesamte High Society Washingtons zusammenkommt und unterschiedlichste Sachen (welche zuvor gespendet wurden) ersteigert. Der gesamte Erlös geht jedes Jahr an unterschiedliche Organisationen. 

Ein weiteres Projekt für das wir jetzt gerade angefangen haben zu arbeiten hat sich darauf spezialisiert, mit Kriegsveteranen tauchen zu gehen. Alle leiden sie entweder an psychischen oder physischen Erkrankungen. Das Tauchen soll ihnen ein Gefühl der Freiheit vermitteln und sie ihre Erkrankungen vergessen lassen. Dafür haben wir bereits einige Berichte geschrieben und werden in den kommenden Wochen intensiver mit der Leiterin des Projektes zusammenarbeiten. Anfang September gab es ein gesponsertes Golfturnier dessen gesamter Erlös an die Organisation ging. Hier waren wir den gesamten Tag zugegen und haben Fragen zu Projekt beantwortet.

Aktuell arbeiten ich und eine andere der beiden Mädels jeden Dienstagvormittag auf einer non-profit Pferdefarm in unmittelbarer Nachbarschaft. Hierbei handelt es sich um Therapiereiten für behinderte Menschen, hauptsächlich für Kinder. Diese vergessen beim Reiten ihre Behinderung und können Bewegungen vollführen welche sie unter normalen Umständen nicht machen könnten.

Des Weiteren arbeiten wir noch mit einigen anderen Organisationen zusammen, jedoch sind diese Projekte gerade erst angelaufen bzw. beginnen diese Woche, sodass es zu diesem Zeitpunkt nicht möglich ist darüber genauere Aussagen zu treffen. Außerdem haben wir bis jetzt immer wieder bei unterschiedlichen Veranstaltungen als Freiwillige mitgeholfen. So haben wir beispielsweise Versorgungspakete für die amerikanischen Soldaten in Kriegsgebieten gepackt oder auch bei einer Kunstauktion geholfen.

Abschließend bleibt mir noch zu sagen, dass dieser Freiwilligendienst sich bisher als eine der besten Entscheidungen meines Lebens entpuppt hat. Die bisherigen 2 Monate wie im Fluge vergangen sind und ich könnte mich auf die noch kommenden 10 Monate nicht mehr freuen.

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