Freiwilligenarbeit in Kenia - Erfahrungsbericht

Kenia ist für mich ein zweites Zuhause geworden

(von Sarah, 01.10.2019)

 Hakuna matata - mit dieser Einstellung habe ich meine ersten Wochen in Kenia erlebt. Überall begegne ich dieser Redewendung und nach diesem Lebensgefühl leben die Menschen hier. Mittlerweile habe ich mich angepasst und ich starte viel entspannter und ruhiger in den Tag. Doch wie sieht mein Alltag hier aus? Der Projektleiter hat mich vom Flughafen abgeholt und mich in meine Gastfamilie gebracht. Meinen Freiwilligeneinsatz verbringe ich in Nairobi in einer relativ kleinen Schule in einem Slum.

Jeden Morgen machen der Projektleiter und ich uns gemeinsam mit den öffentlichen Transportmitteln auf den Weg zu der Schule. Die Schule liegt ca. 1 1/2 Stunden entfernt von meinem zu Hause, sodass der Weg dorthin jeden Tag ein kleines Abenteuer ist. In der Schule angekommen, gehe ich in eine Klasse und helfe dem Lehrer oder der Lehrerin bei den anfallenden Aufgaben. Dazu gehören zum Beispiel das Korrigieren der Aufgaben, das Schreiben einer Aufgabe an die Tafel oder das Helfen einzelner SchülerInnen.

Bis jetzt habe ich jeden Tag in einer anderen Klasse verbracht, denn alle Kinder wollen einen Muzungo (Bezeichnung für eine weiße Person in Swahili) in ihrer Klasse. Die Kinder sind alle sehr lieb, offen und neugierig und ich schließe sie sofort in mein Herz. Die älteren SchülerInnen sind auch total interessiert an Deutschland und stellen mir viele Fragen darüber. Für mich ist es unglaublich toll, die Kinder näher kennen zu lernen. Auch die Inhaber der Schule und die LehrerInnen haben mich mit offenen Armen empfangen und ich habe mich sofort willkommen und angekommen gefühlt. Allgemein wird man hier super herzlich aufgenommen und die Gastfamilie ist mittlerweile schon zu meinem zu Hause und einer zweiten Familie geworden. Sie kümmern sich total liebevoll um einen, sodass ich mich gar nie einsam fühlen kann. Die Abende werden zusammen verbracht und dadurch erfahre ich sehr viel über das Land Kenia. Gemeinsam wird gekocht, es werden Filme geschaut, Musik gehört oder einfach nur geredet. Meine Unterkunft hier ist sehr schön, ich habe mein eigenes Zimmer und Bad und die Ausstattung entspricht dem europäischen Standard.

Das Land zu erkunden darf natürlich nicht fehlen und so habe ich mich schon auf den Weg ins Masai Mara und nach Mombasa gemacht. Die Zeit dort war unglaublich toll und faszinierend. In Kenia kann man viele unterschiedliche Sachen erleben und das Land hat viel zu bieten mit der wunderschönen Natur. Jedoch schätze ich besonders die Zeit mit den Einheimischen, die Gespräche mit ihnen und das alltägliche kenianische Leben. Ich bin sehr gespannt und freue mich auf die kommende Zeit und ich weiß, dass meine Zeit hier viel zu schnell vorbei sein wird. Ich versuche jeden Moment zu genießen und wertzuschätzen bevor es wieder zurück nach Deutschland geht.


Nach fast 6 Wochen in Kenia kann ich sagen, dass es wie zu einem 2. zu Hause für mich geworden ist. Mittlerweile habe ich hier meinen Alltag und Deutschland fühlt sich so weit weg an. Jeden Morgen geht es mit den öffentlichen Transportmitteln, genannt Matatus, zu der Schule. Die laute kenianische Musik im Matatu und der Blick aus dem Fenster auf das alltägliche Leben machen den Morgen perfekt. Anschließend geht es noch ein Stück zu Fuß zu der Schule und es ist unglaublich toll, wenn dieselben Leute dich jeden Tag grüßen. In der Schule angekommen, gehe ich in eine Klasse und helfe der Lehrerin oder dem Lehrer bei den anfallenden Aufgaben, beispielsweise beim Korrigieren der Aufgaben oder Schreiben einer Aufgabe an die Tafel. Jede Klasse ist unterschiedlich und jede*r Lehrer*in gestaltet den Unterricht anders. Für mich ist es super spannend und interessant in jede Klasse einmal zu gehen. Alle Kinder sind sehr motiviert, geben ihr bestes und lieben die Schule. Allgemein sind die Kinder offen, neugierig und unglaublich süß. Gemeinsam wird in der Schule Porridge gefrühstückt und zum Mittagessen gibt es Reis, Bohnen und Kraut.

Die Schule ist christlich, sodass es nach dem Essen immer sogenannte Lunchprayer gibt. Die Kinder singen, lesen Bibelgeschichten und beten zusammen. Diese Zeit ist unbeschreiblich, weil alle sind super dankbar und kommen runter bevor es wieder mit dem Unterricht weitergeht. Ich genieße absolut die Zeit in der Schule mit den Kindern. Mittlerweile sind auch die Lehrer*innen zu Freunden geworden und oft wird über die Unterschiede zwischen Deutschland und Kenia geredet. Um 17 Uhr endet für die meisten Schüler*innen der Unterricht und für mich geht es auch nach Hause. Zu Hause wird dann erstmal entspannt, weil die vielen Kinder sind mit der Zeit anstrengend.

Die Abende werden zusammen mit der Gastfamilie verbracht und es wird gemeinsam gekocht, Filme geschaut und geredet. Auch die News werden jeden Tag geschaut, sodass ich einen sehr guten Einblick in das Land bekommen habe. Die Gastfamilie habe ich schon lange in mein Herz geschlossen und sie sind hier zu meinem zu Hause geworden. Allgemein werde ich die Offenheit und Herzlichkeit der Menschen hier vermissen. Die Zeit war unbeschreiblich toll und schön und ich bin unendlich dankbar, den ganzen Menschen hier begegnen zu dürfen. Ich kann es noch gar nicht realisieren, dass ich in wenigen Tagen wieder in Deutschland sein werde, da ich mich so gut eingelebt habe. Kenia wird immer ein besonderes Land für mich sein und ich werde die Menschen und Kultur immer in Erinnerung behalten.

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