Freiwilligenarbeit in Nepal - Erfahrungsbericht

Freiwilligenarbeit im Chitwan Nationalpark

(von Luise, 24.08.2017)

 Auf der abenteuerlichen Taxifahrt vom Flughafen in Kathmandu zu dem kleinen Hotel mitten im Touristenviertel Thamel wurde mir bereits einiges über den Aufenthalt in Nepal bewusst: Erstens, jeder, der Atem- und/oder Lungenprobleme hat, sollte dringend überdenken, ob er nach Kathmandu kommen will. Die Luftverschmutzung durch Staub und Abgase ist enorm und extrem unangenehm. Zweitens, ich bin froh, nicht die fünf vor mir liegenden Monate in Kathmandu verbringen zu müssen. Menschen- und Automassen, Müll und die schlechte Luft machen jeden Gang durch die engen Straße zu einer Herausforderung.

 Abgesehen davon hat mir die erste Woche in Kathmandu sehr gefallen. Schon am nächsten Morgen konnte ich mich zwei weiteren Freiwilligen anschließen und zusammen unternahmen wir Ausflüge zu verschiedenen Tempeln und den netten Coffee Shops, die man hier überall findet (besonders gut: gratis WLAN).

Aufgrund des immer noch andauernden Monsunregens verzögerte sich allerdings meine Abfahrt in den Chitwan Nationalpark um mehrere Tage Das war zwar nicht weiter schlimm, aber doch etwas schlecht kommuniziert, denn nicht nur wurde die Busfahrt immer erst eine Stunde vor Abfahrt abgesagt, sondern wir wurden daraufhin auch einfach uns selbst überlassen, ohne Infos, wann es denn tatsächlich losgehen könnte.

Irgendwann konnten wir dann doch die zehn stündige Reise  (statt angekündigt sechs Stunden) antreten, und jetzt bin ich schon fast drei Wochen im Chitwan. Zu meinem Glück gibt es vor Ort noch zwei weitere Projekte (in einem Krankenhaus und einer Schule), wodurch meine Tage nun meistens schön gefüllt und abwechslungsreich sind. Auf der Farm (eher ein größerer Garten) wird nämlich wegen der Hitze nur morgens von 7 bis 9 Uhr gearbeitet. Da gerade Regenzeit ist, gibt es leider auch nicht allzu viel zu tun.

Nach dem morgentlichen Unkraut jäten mache ich mich dann gegen zehn ins kleine Krankenhaus des nächsten Dorfes auf. Auch dort muss man wirklich zusehen, dass man sich Aufgaben sucht, aber die Schwestern sind sehr nett und wenn man schnell lernt und aufmerksam ist, darf man auch mal etwas assistieren. Den Rest des Tages (ab ungefähr drei Uhr) kann man sich dann selbst gestalten. Zurzeit ist es allerdings meist noch zu heiß, um große Unternehmungen zu machen. Immerhin kommt man mit dem Bus sehr gut in die nächst größere Stadt, wo es dann auch Geldautomaten etc. gibt.

Noch ein paar abschließende Tipps:
- genügend Bargeld mitnehmen (keine Automaten im Dorf!)
- an Bücher, Spielkarten und andere Beschäftigungsmöglichkeiten denken
- man sollte möglichst unempfindlich gegenüber Mücken und andere Insekten/ Amphibien/ Kleintieren sein; nicht nur die Toiletten, auch Dusche, Küche und Schlafzimmer sind von Geckos, Fröschen und Ratten besiedelt

- außerdem: (in meinen Augen sehr wichtig) Wer länger hierbleibt, sollte unbedingt einen Toilettenpapiervorrat mitbringen! Es ist keines vor Ort und im Dorf scheint man auch keines kaufen zu können

-Alles in Allem ist dieses Projekt für jeden, der die Natur, Tiere und einen sehr einfachen Lebensstil liebt, perfekt.

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