Freiwilligenarbeit in Ghana - Erfahrungsbericht

Mein Einsatz im Kinderheim

(von Laura, 24.01.2015)

Es ist ein komplett anderes Leben in Ghana. Es scheint als seien die Menschen gelassener und entspannter als in Europa. Vor allem haben die meisten dort jedoch ganz andere Probleme zu bewältigen als wir hier daheim. Wenn man sich auf diese Lebensweise versucht einzustellen, ebenso lernt nur mit dem Nötigsten auszukommen und vieles entspannter sieht, dann kann man die Zeit dort sehr gut genießen. Es waren 4 aufregende, ungewöhnliche, interessante und emotionale Monate für mich in Ghana. Ich habe viel vom Land gesehen, interessante Menschen kennengelernt und ganz neue Erfahrungen gemacht. Mit anderen Freiwilligen habe ich zusammen in einer Gastfamilie in Kumasi gewohnt. Anfangs waren wir zu sechst und später gar zu elft. Mit elf Freiwilligen war es recht eng in dem Haus, aber wir kamen zu recht. Stromausfall gab es eigentlich jeden Tag für ein paar Stunden und fließend Wasser gab es auch nicht immer. Doch es ging trotzdem, man lernst sich ziemlich schnell an diese Umstände anzupassen.

Nach 1 Monat hatte ich mich so richtig eingelebt. Man kennt die Menschen auf dem Weg zur Arbeit, auf dem Markt kennt man einige Marktfrauen, man weiß wo sich in der Stadt alles befindet, man kommt mit dem Busverkehr zu recht, man hat einen gewissen Ablauf. Das war sehr angenehm.

Gearbeitet habe ich in einer Schule und hatte dort meine eigene Klasse - die 5-6-Jährigen. Ich habe Englisch und Mathe unterrichtet. Wir haben auch viel zusammen gesungen, gemalt oder gebastelt. Die Kleinen haben sich immer riesig gefreut einen zu sehen. Zudem habe ich Aufgaben kontrolliert und Hausaufgaben vorbereitet, das Klassenbuch geführt und zum Jahresende Zeugnisse geschrieben. Das einzige was für mich in der Schule nicht einfach war, war zu sehen, wie die Lehrer die Kinder mit Stöcken schlagen.

Nachmittags sind wir entweder in die Stadt oder ins Freibad. Da wir recht nah an der Universität von Kumasi gelebt haben, war ein Schwimmbad nicht weit.

An den Wochenenden bin ich meistens mit anderen Freiwilligen verreist. Das ging alles ziemlich einfach. Mit den Trotros kam man zwar recht langsam voran, hauptsächlich wegen der schlechten Straßen, aber dennoch günstig. Wir haben am Freitag einen Rucksack gepackt und sind einfach losgefahren. Übernachtet haben wir in ganz einfachen Hotels.  Wenn man sich drauf einstellt einfach zu leben,  dann macht das Reisen riesen Spaß. Schon allein während der meist langen Trotrofahrten sieht man so viel vom Land. Ich habe es immer sehr genossen einfach rauszuschauen und das Leben der Menschen zu beobachten. Auch landschaftlich ist es richtig schön - vom Meer bis an den Voltasee, in den Regenwald oder in ein Affenreservat. Es gibt viel zu sehen.

Ich habe meine Zeit dort sehr genossen, auch wenn nicht immer alles einfach war. Ghana ist ein tolles und interessantes Land, doch eben sehr unterentwickelt. Es ist ein Land, ganz anders als ein Land in Europa und welches Probleme hat, über die man in Deutschland kaum nachdenken muss. Man sieht viel Armut, die meisten Menschen müssen mit dem wenigsten auskommen, haben vielleicht nicht mal fließendes Wasser im Haus und keinen Storm.  Dennoch sind sie freundlich, offen und lebensfroh.

Es war eine tolle Erfahrung für mich einige Zeit in Ghana zu leben, die mir einen Einblick in eine ganz andere Welt gab.  Ich bin glücklich darüber diese Reise gemacht zu haben.


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