Freiwilligenarbeit in Ghana - Erfahrungsbericht

Freiwilligendienst in der Tierpflege

(von Norbert, 02.05.2018)

Am Flughafen in Kumasi wurde ich von meiner Gastfamilie abgeholt. Es war gut, dass ich schon 2 Tage vor meinem Einsatz angereist war. Die ersten Eindrücke in einem afrikanischen Land waren für mich, trotz vieler Auslandsreisen, erst einmal ziemlich „Neu“. Meine Vorstellung von den Menschen als weißer Mann begutachtet zu werden, erwiesen sich als unbegründet ( oder es geschah unauffällig ). Außer die Kinder, die mit großen Augen riefen: "obruni, obruni". In der Unterkunft war ich mit anderen Freiwilligen untergebracht.

 Meine Volunteer Tätigkeit richtete sich auch nach meiner medizinischen Vorbildung. Da ich derzeit ein tiermedizinisches Studium absolviere, wurde ich entsprechend in das Tagesgeschäft eingebunden. In der 1. Woche meines Aufenthalts war ich in einer Klinik für Veterinärmedizin eingesetzt. Ich durfte sogar an einer OP, die an einer Ziege vorgenommen wurde, teilnehmen. Die Ziege wurde am Rumen ( Pansen ) operiert. Eine genaue Schilderung würde den Rahmen dieses Berichts sprengen. Für mich war das ein unbeschreiblich interessantes und spannendes Erlebnis. Ich durfte sogar die Epidermis unter Aufsicht nähen ( nur 2 Stiche, da die anderen Teilnehmer ja auch noch ran wollten ). Die Nadeln ( Made in China ) waren nicht sehr scharf. So war es eine ziemliche Plagerei die Nadel durch die Oberhaut zu bringen. Wäre mir das vor meiner Abreise bekannt gewesen, hätte ich ein paar Päckchen aus Deutschland mitgenommen. 


Ich habe weiterhin versucht mich nützlich zu machen. So habe ich Augenspülungen bei Hunden durchgeführt und ferner die Hunde beruhigt und bei Eingriffen fixiert.. Bei operativen Eingriffen reichte ich dem Tierarzt die „Werkzeuge“. Ferner wurde von mir der OP-Tisch gereinigt und desinfiziert. Aber auch ohne medizinische Vorkenntnissen kann jeder helfen. Allerdings ist Eigeninitiative gefragt. Grundsätzlich wird einem keine Arbeit angeboten. Man muss selbst seine Hilfe anbieten. Vielleicht hätte ich da auch noch mehr Initiative zeigen können.

In der 2. Woche meines Aufenthalts war ich im Zoo von Kumasi eingesetzt. Nach der Begrüßung durch den Direktor des Zoos wurde ich durch den Zoo geführt. Mir wurde erklärt, dass die medizinische Betreuung kein Schwerpunkt im Zoo ist. Allerdings habe ich auch hier an einer Kiefer-OP an einem Affen teilnehmen können. Er war durch Wilddiebe verletzt worden. Der Elefant Bazu ( 6 Jahre ) war sofort mein Freund. Ich liebe Elefanten. So bekam er täglich eine Banane von mir. Diese wurde dann aber auch täglich vehement eingefordert.

Große Vorsicht ist bei den Schimpansen geboten. Diese sind ungemein clever und stark. Einer von ihnen zeigte mit dem Finger auf eine außerhalb des Käfigs liegende Banane. Ich wollte sie aufheben und in den Käfig werfen. Leider war ich da etwas zu unvorsichtig und zwei von ihnen haben mich am Arm gepackt. Es ging aber alles noch einmal gut aus. Weiterhin kümmerte ich mich noch um die Versorgung der Tiere und die Reinigung der Käfige. Interessant war auch ein neues Projekt um den Bestand von Affen der Gattung „white colour mangabeys“ aufzufrischen. Diese sind in freier Wildbahn bereits stark dezimiert.

Insgesamt habe ich sehr viel an Eindrücken und Informationen aus Ghana mitgenommen. Ich würde in einem solchen Projekt jederzeit wieder mitarbeiten wollen. Es wäre dann allerdings besser, eine längere Zeit dafür einzuplanen

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