Freiwilligenarbeit in Kenia - Erfahrungsbericht

Meine Zeit im Kinderdorf

(von Meike, 01.06.2015)

Zu allererst möchte ich anmerken, dass alles, was ich erlebt habe und von dem ich nun berichte, auf meiner subjektiven Wahrnehmung beruht. Es sind meine Empfindungen und Gedanken über das Erlebte. Eine andere Person, die mit anderen Erwartungen, Einstellungen und Zielen herkommt mag all die Eindrücke auf eine andere Weise wahrnehmen. Ich bin vor allem mit der Hoffnung gekommen eine neue Kultur kennenzulernen, Teil dieser zu sein und über den Tellerrand zu blicken. Im Voraus sei gesagt, dass diese Erwartungen vollkommen erfüllt wurden. Nun zu meiner Zeit in Nairobi. Der Monat ist so gut wie vorüber. Mir bleiben nur noch wenige Tage als Freiwillige, was mir unwirklich erscheint, weil die Zeit wie im Flug verging. Die ersten Tage habe ich über die neuen und ungewohnten Eindrücke sehr gestaunt. Das Klima, die Auto- und Busfahrten, mein neues Zuhause, die Sprache und die Menschen und vieles mehr war so spannend und neu.

Ich lebe während meines Aufenthalts bei der Familie des Leiters des Havilla Children Centres. Das Haus liegt am Rande der Kibera Slums, ist aber sehr modern. Dennoch wird die Wäsche von Hand gewaschen, das Essen über Feuer zubereitet, der Strom fällt immer mal wieder aus und die Toilette sieht auch ein bisschen anders aus als zuhause. Doch durch die Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit der Menschen hier ist das alles nicht so wichtig und es fällt leicht sich sofort wohl zu fühlen. Gar nicht oft genug können die dir “karibu” ( Willkommen) und “How are you” sagen. Auf der Strasse wird man gegrüsst und auf meinem täglichen Weg zur Schule fühle ich mich sicher, denn die Menschen zeigen freundliches Interesse und begegnen mir stets aufgeschlossen.

“Meine” Familie ist sehr lieb. Sie ist immer bemüht, dass es mir bestens geht. Das Essen hier schmeckt sehr gut und ist wohl gesünder, als das deutsche Standardessen. Zur Zeit ist hier Sommer und die Mangos und Ananas schmecken einfach überirdisch gut. Amtssprache ist hier englisch. Die einzelnen Stämme haben ihre eigene Sprach, so dass sich größenteils in Swahili verständigt wird; eine wirklich schöne Sprache und ich bin froh schon einige Worte gelernt zu haben.

Kenia hat sehr viel zu bieten und es gibt in und um Nairobi viele schöne Plätze, die ich in meiner Freizeit besuchen konnte. Das Children Centre wird zur Zeit von mehr als 100 Kindern besucht, die sich auf 5 Klassen verteilen und zwischen 3 und 8 Jahren alt sind. Die Lehrer sind sehr freundlich und man wird immer motiviert seine Ideen umzusetzen. Ich hätte mir hier nu rein wenig mehr Zusammenarbeit mit den Lehrern gewünscht, um so meine Ideen mit den Lehrplänen verknüpfen zu können. Die Kinder sind sehr interessiert und stecken voller Energie. Wirklich unterrichten kann ich nur Class 1 und 2, weil die Kleineren noch nicht genug englisch sprechen, um mich zu verstehen. Dafür lieben sie es aber, wenn man mit ihnen spielt.

Zu Beginn meines Einsatzes habe ich mit zwei weiteren Freiwilligen die Schule gestrichen. Außerdem habe ich die Homepage des Children Centres übersetzt. In der zweiten Woche habe ich in Class 1 Karnevalsmasken mit den Kindern gebastelt, um ihnen einen deutschen Brauch, der in dieser Zeit in meiner Heimat zelebriert wird, und etwas meiner Kultur zu zeigen. Das hat mir und den Kindern große Freude bereitet. Da in der gleichen Woche auch Valentinstag war, haben wir den Kindern und Lehrern kleine Geschenkboxen mit Süßigkeiten gebastelt. Das war ein großer Aufwand, der sich aber mehr als gelohnt hat.

In der dritten Woche habe ich viele Arbeitsblätter angefertigt und Poster für die Baby-, Nursery- und Pre-Unit-Class gemalt. In meiner freien Zeit helfe ich in der Küche oder helfe beim korrigieren von Aufgaben. Die Herausforderung hier ist seinen Platz und Aufgaben zu finden. Man kann wirklich jede Idee umsetzen, aber es ist gerne gesehen wenn man sich seine Beschäftigungen selbst sucht.

Alles in Allem bin ich unglaublich froh die Entscheidung getroffen zu haben herzukommen. Es ist eine einmalige Gelegenheit dieses Land und seine Menschen kennen zu lernen. Die Kinder freuen sich so, wenn man etwas für sie vorbereitet und fragen jeden Tag, ob ich nicht in ihre Klasse kommen möchte. Mich hat diese Reise persönlich weiter gebracht und wird unvergessen bleiben.


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