Freiwilligenarbeit in Nepal - Erfahrungsbericht

Anfangs hatte ich viel Respekt vor den Tieren

(von Angelina, 05.09.2014)

Aufgeregt ging es los nach Nepal. Ich hatte zwar bereits schon einmal ein Auslandsjahr hinter mir, aber jedes Mal ist doch noch ein bischen Spannung mit dabei. Der Flug an sich ging relativ schnell von Statten. Zu beachten ist, dass man unbedingt ein Passfoto für das Visum mit nimmt. Man kann das zwar vor Ort machen, aber die 260 NPR kann man sich dann doch sparen.

Wie versprochen wurde ich von der Organisation vor Ort abgeholt. Relativ einfach zu sehen, da die alle direkt gegenüber stehen, wenn man raus kommt. In Kathmandu hatte ich zwei nette Tage mit guter nepalischer Hausmannskost, einer Stadtrundführung ( Achtung man muss die Eintritte alle komplett selber bezahlen ca. 2000 NPR) und sogar einen Yogaschnupperkurs. Wer das noch nie gemacht hat und skeptisch ist, sollte das unbedingt mal in Nepal gemacht haben. Ich fand es sehr toll und amüsant, obwohl ich das in Deutschland auch nicht so mag.

Nach den zwei Tagen ging es dann an den Einsatzort. Die Hinfahrt war komplett organisiert und angenehm. Man fährt ca, 7 Stunden durch nette Landschaften, durch das Gebirge und tolle Städte. Angekommen, läuft es dann leider nicht so organisiert wie man sich das vorstellt. Es wusste erst keiner, dass ich der neue Volunteer bin und eine richtige Einweisung sowie Rundführung gab es dementsprechend noch nicht. Aber man kann ganz einfach den Mund aufmachen und es wird direkt Abhilfe geleistet. Wenn man nicht zufrieden ist, kann man das gerne äußern und es wird versucht eine Lösung zu finden.

Am Abend lernte ich noch meinen Betreuer und den Elefanten kennen. Am Anfang hatte ich natürlich noch etwas Respekt und Angst, aber das legte sich dann relativ schnell wieder.
Mein Arbeitstag startete um 03:00 Uhr morgens bis 06:00 Uhr, das der Elefant dann auf Safari geht. Um 11:00 Uhr kommt sie wieder bis 14:00 Uhr und abends dann von 18:00 Uhr bis 22:00 Uhr. Ich selber habe fast immer mitgeholfen, abr wenn man einmal ausschlafen möchte oder mit anderen etwas machen möchte, hat niemand etwas dagegen. Die Arbeit bestand aus Füttern, Waschen, Essen vorbereiten ( Man stellt Bündel aus Heu und Reis her), Anketten des Elefanten, Anmalen für die Safari, Massieren, Aufsatteln und gerne auch einmal Reiten auf dem Elefanten names Puja. Die Unterkunft war sehr gut...man konnte entweder mit im Haus der Familie wohnen oder im Hotel. Das Essen allerdings ist mir nicht so gut bekommen ( ganz wichtig: NIEMALS das Wasser aus dem Wasserhahn oder Brunnen trinken). Es gibt dreimal am Tag Reis mit Gemüse und Kartoffeln....ab und an mal etwas Fleisch. Daher habe ich einige KIlo abgenommen und später dann im Hotelrestaurant gegessen oder außerhalb. Wenn man möchte, sind auch einige Shops in der Umgebung. Denn so wie man sich das alles vorstellt, ist das nicht.
Es gibt Strom, der aber ab und an mal ausfällt, Internet am ganzen Tag, europäische Toiletten und gutes Essen. Man lebt also auf normalen Standard hier. Ein kleiner Ausflug nach Phokara ist absolut zu empfehlen. Ich habe dort zwei Tage verbracht und Paragliding gemacht (8500 NPR)...das Geld lohnt sich total. Es gibt dort einen tollen See, schöne Parks und nette Restaurants zum entspannen und essen.

Auch im Nationaltpark CHitwan kann man einige Sachen machen z.B. Elefantensafari, Dschungelsafari oder Birdwatching...die Preise sind auch in Ordnung.
Eine Freiwilligenarbeit in einem Drittland ist auf jeden Fall eine super Erfahrung. Man lernt die Dinge viel mehr zu schätzen vor allem wenn man einmal in dem Waisenheim gewesen ist.
Man wird noch ein Stück erwachsener, selbstbewusster und vor allem eigenverantwortlicher. Für mich selber hat diese Auslandserfahrung auch gezeigt, was man alles vermissen und schätzen kann, was vorher als selbstverständlich galt. Man merkt, was die wahren wichtigen Dinge im Leben sind.
Ich würde jedem so eine Erfahrung empfehlen.