Freiwilligenarbeit in Kambodscha - Erfahrungsbericht

Hilfe beim Bau eines Kinderheimes

(von Reto 09.02.2015)

Am Flughafen von Phnom Penh angekommen wurde ich bereits von Karin erwartet. Mit einem Tuk Tuk gings dann hinein in die Stadt, zum You Khin Haus. Inmitten dem Verkehr gabs einen ersten Eindruck vom Leben hier in der Hauptstadt. Gut musste ich nicht selber fahren. Wir wären noch heute unterwegs.

Am Abend lud uns Muoy zum Essen ein und wir besprachen letzte Details. Ich wurde glücklicherweise auf der Baustelle eingeteilt. Nach dem Morgenessen gings raus nach Tonle Bati. Hier entsteht eine neue Schulanlage, inkl. Fussballplatz, Skaterpark, Volleyballfeld, Poolanlage, usw. Ein richtiges Paradies nicht nur für Kinder. Am Nachmittag wurde zum ersten Mal Hand angelegt. War heiss, glücklicherweise jedoch bewölkt. So gingen die 4 Stunden rasch vorüber. Trotzdem, nach dem Nachtessen schlief ich tief und fest. Schliesslich waren da auch noch die 6 Stunden Zeitverschiebung.

Arbeitsstart am Dienstag war um 07.00 Uhr. Bei angenehmen Temperaturen ging los. Jedoch heizte Sonne schon bald ein. Durfte mithelfen, Gerüst für Deckenschalung aufzubauen. Energie ging mir noch vor dem Mittag zum ersten Mal aus. Alle hatten aber Verständnis, wenn ich mal Pause einlegen musste. Gestärkt vom Mittagessen, wie während dem ganzen Aufenthalt wunderbar von Kim Son zubereitet, gings um 13.00 Uhr weiter. Dienstag war sicher der strengste Tag von allen. Nach den Weihnachtsferien ausser Form, Umstellung von kalt auf warm, nicht ganz einfach. Nach einem langen erholsamen Schlaf ging Mittwoch schon etwas besser. Trotzdem, Pausen mussten immer wieder sein. Deckenschalung nahm langsam Formen an. System ist hier nicht ganz dasselbe, trotzdem bleiben einige Sachen immer gleich. Musste einfach genau zuschauen, dann konnte ich schon nach wenige Minuten mithelfen.

Freitag waren sämtliche Arbeiten in der Luft, resp. Auf dünnen Brettern. Für mich ungewohnt, daher durfte ich am Boden bleiben und Zementsteine herstellen. Wochenende war dann frei. Um 18.00 Uhr war ich zurück in Phnom Penh. Nutze das Wochenende für Stadt und Geschichte etwas näher kennen zu lernen. Insbesondere Pol Pot will mir einfach nicht mehr aus dem Sinn. Wer in Kambodscha weilt, muss unbedingt Killing Field und Tuong Slem besuchen. Verspreche, ist einen Besuch wert. Markt, Nationalmuseum, Silberpagoda usw. war nett, jedoch in anderen Ländern bereits ähnliches gesehen.

Montag um 11.00 Uhr ging wieder zurück auf die Baustelle. Decke ist nun geschalt, nun darf auch ich wieder mithelfen. Weiter gings mit der Armierung. Das kannte ich schon eher von zu Hause. Konnte gleich mitmachen. Am Donnerstag haben wir Unterstützung von 19 Neuseeländern und einer Neuseeländer erhalten. Die angehenden LehrerIn machten Zwischenstopp für 5 Tage. Nun kam noch mehr Leben in die Bude. Auch für mich sehr interessant, konnte ich mich nun auch noch über Gepflogenheiten in Neuseeland aus erster Hand informieren.

Fürs zweite Wochenende habe ich etwas länger frei erhalten, damit ich mir während meinem Aufenthalt Siem Reap, mit dem Highlight Ankor Wat ansehen kann. Bin Muoy sehr dankbar, denn dieser Ort muss man einfach gesehen haben. Zurück gings mit dem Boot. Wollte auch noch einen Eindruck vom Mekong mitnehmen konnte. Sehr interessant, wie Häuser am Ufer alle auf hohen Stelzen stehen.

Kehrte dann am Mittwochmittag auf die Baustelle zurück. Konnte, durfte, musste Gruppe wechseln. Decke beim Haus wurde in meiner Abwesenheit betoniert. Nun sind sie am Verputz- und Kosmetikarbeiten zu erstellen. Andrere Gruppe ist an einer Arena zu gestalten. Hier konnte ich viel besser mithelfen. Zuerst wurden Platten in Überzug verlegt, anschliessend Fugen ausgebildet. Nach nur 2 ½ Tagen war bereits wieder Wochenende. Entschied mich für das letzte Wochenende in Kambodscha für einen Besuch vom Strand in Sihanoukville. Mit dem Bus gings 4 Stunden westwärts. Mit dem dichten Verkehr und einem Zwischenstopp waren es schlussendlich 5 Stunden. Zeiten werden hier nicht so eng angesehen. An der Busendstation warteten wie immer haufenweise Tuk Tuk Fahrer. Nach etwas feilschen haben wir uns auf einen Preis für den Weg in eine nette Unterkunft am Otres Beach geeinigt. Taxi hat nicht zu viel versprochen. Logierte in einem Bungalow direkt am Strand. Für Kambodscha sicher eine teure Unterkunft, für einen Europäer nach wie vor ein Schnäppchen. Für eigentliches Ziel, schnorcheln reichte Zeit nicht. Musste am Sonntag um 17.00 Uhr bereits wieder bei der Busstation stehen. Schnorchelausflüge dauern alle etwas länger. Langeweile kam trotzdem nie auf. Ging einfach stattdessen mit einem Speedboat auf See, oder kühlte mich beim schwimmen ab.

Letzte Arbeitswoche startete wie immer erst am Montag - Nachmittag. Durfte ganze Woche bei den Verputzarbeiten mithelfen. Eine Arbeit, die für einmal dieselbe wie zu Hause auch ist. Einzig, warein bisschen aus der Übung. Freitag hat Muoy alle Mitarbeiter fürs Mittagessen eingeladen. Wie immer hervorragend von Min Son zubereitet. Essen werde ich zu Hause vermissen. Schon bald ging es ans Abschied nehmen. Erstaunlich wie schnell mir die Arbeiter ans Herz gewachsen sind. Obwohl wir praktisch nur mit Händen und Füssen kommunizierten, so verstanden wir uns sehr schnell.

Sehr gerne erinnere ich mich an die 4 Wochen zurück. An das viele und gute Essen, (obwohl ich zu Hause eigentlich viel essen mag, so kann ich mit den Kambodschaner unmöglich mithalten), an das schöne Wetter, interessanten Ausflüge und vor allem an die unglaublich netten, aufgestellten und stets hilfsbereite Menschen.


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