Freiwilligenarbeit in Ghana - Erfahrungsbericht

Assistenz in einem Krankenhaus

(von Leonie und Dinah, 02.06.2016)

Leonie: Ich war drei Wochen in Kumasi und habe dort in einem Krankenhaus gearbeitet. Zusammen mit zwei weiteren Freiwilligen aus Österreich und der Schweiz habe ich im Krankenhaus viele neue Erfahrungen gesammelt. Ich war zwei Wochen im Operationsbereich und eine Woche in der Notfallambulanz. Besonders die Arbeit im OP war für mich sehr interessant, da ich in Deutschland ebenfalls im OP arbeite. 

Die Unterschiede im Vergleich zu Deutschland sind enorm. Es ist beeindruckend zu sehen, wie das Personal mit dem Mangel an Ressourcen immer versucht das Beste für den Patienten zu erreichen. Das medizinische Wissen ist vorhanden, jedoch die Mittel um alles so umzusetzen wie wir es in Europa tun, sind nicht vorhanden. Sehr eindrücklich waren die unterschiedlichen stark ausgeprägten Erkrankungen der Patienten, die man so in Europa nur sehr selten sieht. Erschrocken war ich über die Häufigkeit von starken Verletzungen und Verbrennungen bei kleinen Kindern, die auch nicht selten operativ versorgt werden mussten.

Im Operationsbereich durfte ich einmal bei einer Operation assistieren. Dies war eine eindrucksvolle Erfahrung für mich, da ich auch hier die großen Unterschiede zwischen den Abläufen in Ghana und Deutschland gemerkt habe. Während der restlichen zwei Wochen im OP konnten ich und die beiden anderen Freiwilligen leider nicht so viel helfen, da genug Personal vorhanden war. 


In meiner Gastfamilie habe ich mich sehr wohl gefühlt. Ich habe mich von Anfang an willkommen Gefühlt und mich auch mit meiner Zimmergenossin sehr gut verstanden. Wir wurden in das Alltägliche Leben mit einbezogen und haben viele neue Erfahrungen sammeln können. Durch viele interessante Gespräche mit der Familie habe ich das Leben, die Probleme und die Unterschiede Ghanas kennengelernt und bin froh, dass ich Teil dieser Gastfamilie werden durfte. 

Der Besuch bei zwei Familien mit taub-stummen Kindern, bei dem wir unserer Gastfamilie begleiten durften war sehr eindrücklich. Wir haben diesen Familien Dinge gebracht, die sie im alltäglichen Leben benötigen und ich war beeindruckt von der Dankbarkeit und Freude gegenüber Kleinigkeiten wie zum Beispiel kleinen Tütchen Haribo, die wir an die Kinder Verteilt haben. 

Mit den beiden anderen Freiwilligen habe ich Ausflüge unternommen, wie die Fahrt nach Cape Coast über das Wochenende. Hier haben wir einen anderen Teil des Landes gesehen, viele nette Menschen kennengelernt und neue Erfahrungen gesammelt.  Ich bin Dankbar für meine Zeit in Kumasi, die tollen Begegnungen und interessanten Erlebnisse und Erfahrungen, die ich sammeln durfte. Ich bin froh, dass ich in eine sehr nette Gastfamilie aufgenommen wurde und das Leben in Ghana hautnah miterleben konnte.

 

Dinah: Ich habe mich ziemlich kurzfristig entschieden, zwischen zwei Arbeitsstellen einen Freiwilligeneinsatz zu machen. Beim Suchen stiess ich auf ein Projekt in Kumasi, Ghana in der Gesundheitsfürsorge. Da ich schon seit mehreren Jahren als Krankenschwester in der Schweiz arbeite, fand ich dies ein sehr spannendes und passendes Projekt für mich. 

Zeitgleich mit mir waren noch zwei andere Volunteers aus Deutschland und Österreich in Kumasi im selben Krankenhaus. Dies war auf jeden Fall hilfreich, wir konnten zusammen zur Arbeit und haben auch in der Freizeit gemeinsam Sachen unternommen. 

Das Leben mit der Gastfamilie war eine super Erfahrung. Ich habe mich vom ersten Moment wohl und willkommen gefühlt. Wir waren zu zweit in der Gastfamilie und hatten eine sehr schöne Zeit dort. Wir wurden sehr gut integriert, haben verschiedenes zusammen unternommen und hatten viele interessante Gespräche. Dadurch bekam ich einen sehr differenzierten Einblick in das Leben und die damit verbundenen Herausforderungen vor Ort. 

Die Arbeit im Krankenhaus war eine spannende Erfahrung. Besonders eindrücklich war zu sehen, wie gross die Unterschiede sind zur Arbeit hier in der Schweiz. Die Möglichkeiten und Ressourcen lassen sich in keinster Weise mit den unsrigen Vergleichen. Ich war beeindruckt, wie das Personal vor Ort mit den bescheidenen Mitteln sehr gute Arbeit geleistet hat. Ich war in dem Monat auf drei verschiedenen Abteilungen. Im Operationssaal, der Notfallaufnahme und der Gebärabteilung. Es war von Abteilung zu Abteilung recht unterschiedlich was und wie viel ich machen konnte. Allgemein hätte ich erwartet, dass ich mehr machen kann und dass meine Hilfe vor Ort nötiger wäre. Nach dem Einsatz muss ich sagen, dass es meinem Eindruck nach genügend Personal hat und sie nicht unbedingt angewiesen sind auf den Einsatz der Volunteers. Die Begegnungen mit dem Krankenhauspersonal und den PatientInnen war auf jeden Fall eine Horizonterweiterung. 

Abschliessend kann ich sagen, dass ich sehr froh bin, diesen Monat in Ghana verbracht zu haben und ich viele positive Erlebnisse und Erfahrungen mit nach Hause nehme. Besonders die Begegnungen mit den verschiedenen Menschen werde ich in sehr guter Erinnerung behalten.

 

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