Freiwilligenarbeit in der Dominikanischen Republik - Erfahrungsbericht

Als Freiwillige in der Dominikanischen Republik

(von Carla, 16.08.2017)

 Spät Abends sind wir an dem übersichtlichen Flughafen in Santo Domingo gelandet und wurden direkt von einer ungewohnten Hitze empfangen. Nachdem wir unser Gepäck eingesammelt und den Projektleiter gefunden hatten, ging es los in unsere Heimat für die nächsten sechs Wochen. Über unbefestigte Straßen, vorbei an kleinsten Häuschen und Wellblechhütten und nur ab und zu flackerte vor einem Haus ein Licht. Im Zentrum angekommen, wurden uns unsere Apartments zugeteilt und nach der langen Reise sind wir erst einmal todmüde ins Bett gefallen.

Am nächsten Morgen erklärte man uns, was wir in den folgenden Wochen zu tun hatten: wir würden Lehrer bei der Betreuung und beim Unterrichten von insgesamt 150 kleinen Kindern im Alter zwischen 2 und 5 Jahren assistieren. Außerdem konnte uns der Projektleiter einige hilfreiche Tipps zum Umgang mit den Einheimischen und den Leuten im Projekt geben. Die Kultur hier ist etwas vollkommen anderes als die, die wir aus Europa kennen. "Don't compare any of this to you life back home" hat man uns geraten und wir haben versucht, uns danach zu richten. 

Eine Idee des Projekts ist, den Kindern aus der Gemeinde eine bilinguale Erziehung und so bessere Chancen für den weiteren Lebensweg zu ermöglichen. Außerdem soll auch den Eltern nahegelegt werden, wie wichtig eine ordentliche Bildung sein kann (die Lehrer wechseln zwischen Hausbesuchen und Unterricht vor Ort im Zentrum). 

Am ersten Schultag war es um 8 Uhr Morgens auf einmal unfassbar laut als wir aus unseren Apartments kamen. So viele Kinder tümmelten sich vor dem Schulgebäude: einige weinten, einige spielten und einige kamen direkt auf uns zugelaufen und schlossen uns fest in die Arme. Nachdem die Nationalhymne gesungen wurde, wurden die Kinder in ihre Klassen eingeteilt und dann gab es Frühstück. Anschließend sollte bis zum Mittagessen unterrichtet werden. Die Idee einer bilingualen Schule kann bisher hier noch nicht ganz umgesetzt werden, da die Lehrer selbst kaum Englisch sprechen. Unsere Verständigung in der ersten Wochen war dementsprechend etwas holprig... 

Nach dem Mittagessen gab es für alle Kinder Mittagsschlaf und für die Betreuer ebenfalls die Chance sich ein bisschen zu erholen. Um etwa 15Uhr wurden alle Kinder wieder nach Hause gebracht und die Nachmittage stehen den Freiwilligen zur freien Verfügung. Im Projekt ist jeder begeistert, wenn die Freiwilligen selbst mit Ideen oder kleineren Projekten etwas zusätzliches leisten wollen. Wir haben so zum Beispiel die Klassenräume ein wenig gestaltet, die Lehrer am Vormittag in Englisch unterrichtet und versucht deutsches Brot und Kuchen für die Kinder zu backen. 

An den Wochenenden haben die Freiwilligen die Möglichkeit, ein Apartment in Santo Domingo zu nutzen und von dort aus hat man alle Möglichkeiten auch den Rest der Insel zu bereisen. Auch wenn der Fahrstil der Dominikaner etwas gewöhnungsbedürftig ist, so sind die Busverbindungen in jegliche Städte sehr regelmäßig und gut. 

Alles in allem haben wir die Möglichkeit bekommen, eine vollkommen andere Kultur sehr viel näher kennen zu lernen und wir wurden von allen im Projekt super herzlich und freundschaftlich aufgenommen. Wir hatten die Chance trotz unserer Arbeit ein wenig zu reisen und weitere Teile der Insel zu sehen und ich bin gerne bereit, so weit das möglich ist, auch von zu Hause aus das Projekt weiter zu unterstützen. Die Idee, die hinter diesem Projekt steckt ist beeindruckend und kann meiner Meinung nach Vieles für die Menschen in der Gemeinde verändern. Es werden aber auch in Zukunft engagierte Freiwillige gebraucht werden, die mit ihren Ideen und ihrem Wissen das Projekt weiter voranbringen können!!

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