Freiwilligenarbeit in Nepal - Erfahrungsbericht

Meine Zeit im Elefantenprojekt in Nepal

(von Nora, 22.09.2014)

Vor etwa 4 Monaten habe ich beschlossen einen Freiwilligendienst im Ausland zu machen. Nur wo? Ich wusste, dass ich gerne mit Tieren arbeiten wollte und habe ich da kurzerhand für ein Elefantenprojekt in Nepal entschieden. Und diese Entscheidung sollte ich nicht bereuen!

Am 31.08 ging es los. Meine Familie brachte mich zum Flughafen und meine erste Reise ganz alleine sollte starten. Anfangs war ich noch her eingeschüchtert, was ich mir da angetan hatte, als ich aber am Flughafen direkt abgeholt wurde, waren die sorgen wie weggeblasen. Leider wurde ich an dem Abend lediglich an einem Hotel abgesetzt und sollte mich irgendwie selbst versorgen. Das war etwas schwierig in einem fremden Land. Besonders da es schon dunkel war. Ich traute mich also nicht weiter als zwei Straßen von dem Hotel weg und entschied letztendlich das Flugzeugessen von morgens musste reichen.

Der nächste Tag war jedoch ganz schon. Die City Tour war gut geplant. Ein kleiner Tipp: Nehmt genug bares mit was ihr (in Wechselstuben) wechseln könnt, da jede Attraktion noch selbst bezahlt werden muss (50euo etwa) abends habe ich dann bei dem Kopf der Organisation aus Nepal geschlafen. Das war sehr nett. Hätte ich jedoch vorher gewusst, dass er mir beim welchen Geld unterschlagen würde, hätte ich das in einer Wechselstube gemacht.

Am nächsten Tag ging es dann endlich zu meinem Projekt. Die lange Busfahrt von Kathmandu bis nach Chitwan war sehr angenehm und ich wurde schon immer aufgeregter. Endlich angekommen, wurde ich leider nicht abgeholt, schaffte es aber mich in einem der Trucks unter zu bringen, die mich zum Parkside Hotel fuhren. Dort sollte ich jetzt den Rest des Monats arbeiten.

Dort angekommen, wurde ich auch irgendwie nicht erwartet, aber die Probleme waren schnell aus dem Weg geräumt. So konnte ich nun auch die anderen Freiwilligen kennen lernen. Wir waren insgesamt 4 Deutsche, wobei die anderen mit einer Organisation da waren, die von dem Hotelbesitzer organisiert war. Das hat mir sehr gut gefallen, weil man da sehen konnte wo das Geld hinfliest. Das Hotel an sich war sehr familiär geführt und mit allen habe ich mich gut verstanden.

Besonders mit dem Mädchen was mit mir zusammen den Elefanten pflegen sollte. Puja (so hieß der Elefant) durfte ich direkt am Abend kennen lernen. Sie ist wirklich ein tolles Tier. Ich war erstaunt das ein so großes Tier so niedlich sein kann. Mit ihren zwei Mahouts habe ich mich auch sehr gut verstanden. Beide sehr nette Männer. 

Mein Tag war recht gut durchgeplant. Morgens um 4 aufstehen und Puja füttern bis um 5.30Uhr. Dann ging es wieder ins Bett bis um 8. Dann gab es leckeres frühstückt. Das war immer die beste Mahlzeit am Tag fand ich, also habe ich sie auch nie verpasst ;) dann konnte ich bis 11 machen was ich wollte. Meistens habe ich mit den Kellnern UNO gespielt oder bin durch die Stadt mit den anderen Freiwilligen. Um 11 kam Puja zurück und sie wurde wieder gefüttert. Manchmal habe wir sie da auch angemalt mit kreide. Das hat sie immer sehr geliebt und hat oft angefangen zu röhren. So niedlich. Um 14 Uhr ist sie dann wieder los zur Safari und ich konnte was essen gehe. Das essen war sehr lecker, nur musste ich meine Getränke selber zahlen. Ich würde also empfehlen, einen großen Kanister zu nehmen, der kostet nur 75 Rupien (nicht mal einen Euro) und damit kommt man echt weit :). Dann hatte ich meistens frei bis um 6. Und dann ging es wieder ab zu Puja.

Das tolle war das sie im hinteren Bereich des Hotels gelebt hat. Ich musste also nicht weit wen ich zu ihr wollte. Sie wurde wieder gefüttert und oft konnte ich sie auch waschen oder bin mit ihr zum Fuß und habe sie dort geschrubbt. Da war einfach toll. Sie ist ein sehr gut erzogen Tier und ist unglaublich vorsichtig. Besonders schön war es als sie mich nach einiger zeit sogar wiedererkannt hat und mich immer freudig mit dem Rüssel begrüßt hat.

In der ersten Woche bin ich dann auch direkt gereist nach Pokara. Das ist eine wunderschöne Stadt und auf jedenfalls eine Reise wert. Die zeit war auch wirklich toll. Es war echt klasse, ich durfte jederzeit  reisen ohne Einschränkung. Ich konnte auch einmal mittags später kommen, weil ich mir die anderen Projekte angeschaut habe. Ein Mädchen war im Kindergarten und der einzige Junge war in der Dung Paper Fabrik. Beides habe ich ab und zu besucht, was sehr viel Spaß gemacht hat.

Ich hatte das Glück, dass im August mehrere Festivals der Hinduisten waren. Das Shiva Festival, das Geschwister Festival und vor allem das Tijj Festival. Das letzte ging über drei tage lang und am zweiten Tag durften wir uns Saris von der Frau vom Hotelbesitzer leihen und mit zum Tempel, wo getanzt und gesungen wurde. Das Fest ging an diesem Abend bis spät  in die Nacht. Es war wirklich toll wie man von der Familie aufgenommen wurde und wie liebe alle waren.

Ich habe die Zeit mit Punja sehr genossen und wenn ich etwas vermisse dann ist es auf jedenfall sie und die lieben Menschen im Hotel. Nur die schwüle Hitze (zum Teil 38 Grad) und die vielen Mücken vermisse ich wirklich nicht.

 Als als Tipp nehmt gutes Mückenzeug aus Deutschland mit, dass aus Nepal hat nicht wirklich geholfen. Ich hatte allein an einem Fuß 30 mücken Stiche -.-

 Zurück in Kathmandu wollte ich unbedingt noch nach Baktpur, was mir auch organisiert wurde. Der Kopf der Organisation begleitete mich und ich konnte viel über die Köngisstadt erfahren.

Ich wurde dann mit dem Taxi zum Flughafen gefahren, wo ich mich erst mal durchrangen musste wo ich hin musste. Gott sei dank ist aber alles gut gelaufen. Anfangs hatte ich noch bammel, da ich mein Visum nur für 30 Tage hatte, jedoch 31 Tage in Nepal war, ob ich ausreisen dürfte. Das war aber kein Problem und so bin ich problemlos zurück nach Deutschland zu meiner wartenden Familie geflogen.

Alles in allem war es eine unglaublich tolle und ereignisreiche Zeit. Und ich denke ich würde jederzeit wieder einen Freiwilligendienst machen. Besonders hoffe ich in ein paar Jahren wieder zurück zu kehren und all die lieben Menschen und vor allem Puja zu besuchen.


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