Freiwilligenarbeit in Ghana - Erfahrungsbericht

Meine Arbeit als Freiwillige im Kinderheim in Tamale

(von Ilka, 17.11.2015)

Nach einem sehr langen Flug landete ich an 1 September mit Verspätung in Tamale (Ghana). Von dort wurde ich von meinem Betreuer abgeholt. Er fuhr mich in meine Gastfamilie, wo mein Gastvater schon auf mich wartete. Alle freuten sich, mich zu sehen. Und ich wurde sehr herzlich in die Gastfamilie aufgenommen.

In den ersten 3 Tagen lernte ich Tamale kennen. Mein Betreuer zeigte mir alles in der Stadt. Am Freitag Morgen brachte mich mein Betreuer ins Kinderheim. Meine erste Aufgabe war es, eines der Kinder aus dem Bett zu holen. Das gestaltete sich aber schwieriger als gedacht, da das Kind Angst vor mir hatte und immer auf die andere Seite des Bettes lief, sodass ich es nur mit Mühe aus dem Bett bekam. Als ich das Kind dann auf dem Arm hatte, bemerkte es, dass es gar nicht schlimm ist von mir aus dem Bett gehobenen zu werden. Jetzt freut es sich jeden Tag, wenn ich komme.

Inzwischen bin ich seit 3 Monaten in Tamale. Ich habe lange überlegt was ich schreiben kann und ich bin zu dem Entschluss gekommen einen Tag "Alltag" zu beschreiben. 

Die Frühschicht startet morgens um 7 Uhr. Da die Kinder morgens um 5 Uhr von der Nachtmutter gefüttert werden, schlafen sie noch wenn ich komme. Wir fangen mit Wäsche waschen an. Die Wäsche wird hier noch mit der Hand gewaschen. Gegen 8 Uhr sind wir fertig mit Wäsche aufhängen und es wird gemeinsam gefrühstückt. Gegen 9 Uhr wachen die Kinder auf. Wir heben sie aus den Betten und sie dürfen so lange spielen bis das Frühstück gegen 9:30 Uhr fertig ist. Zum Frühstück setzen sich alle Kinder im Kreis auf den Boden und bekommen einen Brei im Becher. Die meisten können aus ihrem Becher schon alleine trinken. Die Babys bekommen Milchersatz aus der Babyflasche. Als nächstes gehen wir mit den Kindern nach draußen. Sie dürfen auf dem Hof bis ca. 11:30 Uhr spielen. Dann waschen wir die Kinder und sie halten ihren Mittagschlaf bis 1 Uhr. Zum Mittagessen bekommen die Kinder landesübliche Gerichte. Das füttern übernimmt dir Mittagsschicht. Nach dem essen können die Kinder spielen. Um 3 Uhr essen die Kinder wieder. Danach werden sie gebadet und ihnen wird ihr Schlafanzug angezogen. Gegen 5 Uhr sind alle Kinder fertig gebadet und im Bett. Anschließend waschen wir noch die Kleidung und Stoffwindeln der Kinder und dann kommt auch schon die Nachtmutter. 

Was ich besonders schön finde ist, dass die Kinder, die hier im Kinderheim leben alle mit 3 Jahren wieder von einem Teil der eigenen Familie (Großeltern oder Tanten) adoptiert werden. Also nicht ihr Leben lang im Heim leben sondern nur die ersten 3 Jahre, bis sie alles essen können und alleine auf die Toilette gehen können.

 

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