Freiwilligenarbeit in der Dominikanischen Republik - Erfahrungsbericht

Meine Arbeit im Multimedia Projekt

(von Alina, 13.06.2016)

Ich befinde mich mittlerweile seit fast vier Wochen in Santa Bárbara de Samaná und kann gar nicht glauben, wie die Zeit hier verfliegt. Mein Volunteering im Bereich Multimedia für die Partnerorganisation von Welt-Sicht wird leider schon bald zu Ende sein. 

Am Flughafen in Santo Domingo angekommen, wurde ich bei meiner Passkontrolle mit den Worten "Welcome Alina" begrüßt. In der Eingangshalle des Flughafens sah ich dann gleich meinen Taxi-Fahrer Marcos, der ein Schild mit meinem Namen in der Hand hielt, sodass sich meine Ängste, ich könnte alleine am Flughafen stehen als vollkommen unbegründet erwiesen. Da der letzte Bus nach Samaná bereits um 17 Uhr gefahren ist, mein Flugzeug aber erst um 18:15 Uhr gelandet ist, habe ich bereits im Voraus eine Nacht im Hotel in Santo Domingo gebucht, zu welchem mich Marcos sicher gebracht hat.

In meiner ersten Nacht hat mir die Hitze und mein Jetlag sehr zu schaffen gemacht. Ich wachte bereits nachts um 2 Uhr auf und war top fit, da in Deutschland ja bereits 8 Uhr morgens war. Um halb 8 Uhr holte mich Marcos dann endlich vom Hotel ab, um mich zu meinem Bus nach Samaná zu bringen. Da ich kein Wort Spanisch sprechen konnte, war ich wirklich froh, dass Marcos mir dabei half, das Ticket zu kaufen und dafür sorgte, dass ich in den richtigen Bus einstieg. 

An der Busstation in Samaná angekommen, wurde ich gleich herzlich vom Projektleiter und einer Freiwilligen im NGO-Bereich empfangen. Eigentlich sollte ich in einer Wohngemeinschaft mit anderen Freiwilligen leben, aber das Appartement war noch nicht ganz fertig. Deshalb wurde ich vorübergehend in einem Einzelappartement neben einem anderen Freiwilligen aus Kanada untergebracht, der drei Tage vor mir angekommen ist und mit welchem ich mir später ein Appartement teilen werde. Nachdem ich mein Gepäck abgestellt habe, wurde mir die Stadt gezeigt. Diese ist sehr belebt mit viel Verkehr, wobei die meisten Menschen mit Mopeds umherfahren. "Motoconchos" dienen hier zugleich als eine Art Taxi, wenn man zu faul ist, einen weiteren Weg zu Fuß zu gehen. Aus allen Ecken ist dominikanische Musik zu hören und überall gibt es etwas zu essen zu kaufen. Zugleich wird aber auch, wenn man durch die Straßen läuft, ständig die gesamte Aufmerksamkeit auf einen gerichtet. Dies war für mich zu Beginn sehr anstrengend und hat mich einige Zeit gekostet, mich daran zu gewöhnen. Alles in allem ist Samaná eine sehr schöne Stadt mit äußerst netten und friedlichen Bewohnern, in der ich mich sehr sicher fühle. 

Die anderen Freiwilligen arbeiten im Krankenhaus, beim Zahnarzt, im NGO Management, im Bereich Youthcare oder Multimedia. Da wir alle in so unterschiedlichen Bereichen tätig sind, ist es sehr interessant, sich mit den anderen auszutauschen. Noch dazu kommt jeder Freiwillige aus einem anderen Land, wie etwa Kanada, Korea, USA, Holland und Trinidad und Tobago, wodurch uns auch ein kultureller Austausch untereinander ermöglicht wird. Wir verbringen viel Zeit miteinander und verstehen uns alle sehr gut. An Wochenenden fahren wir gemeinsam zu verschiedenen schönen Stränden, gehen essen, gehen abends in eine Bar oder wir sitzen einfach alle auf dem Balkon unseres Appartements zusammen und reden. Die Wochenenden beginnen hier bereits am Freitag und können frei gestaltet werden. Beispielsweise waren wir auf einer Trekking Tour, bei welcher wir frisch geerntete Kokosnüsse geschenkt bekommen haben und Mangos direkt vom Baum ernten durften. Letztes Wochenende haben wir einen Ausflug zu einem wunderschönen Wasserfall gemacht, zu welchem wir auf Pferden geritten sind. 

Die Arbeitszeit wird hier sehr flexibel gehandhabt, ich habe mich hier aber dem Zeitplan der anderen Freiwilligen angepasst, die von 9 Uhr bis 12 Uhr und nach der Mittagspause nochmals von 14 Uhr bis 17:30 Uhrarbeiten. Da in den kommenden Wochen sehr viele neue Freiwillige ankommen werden, sollte ich zuerst einen Stadtplan erstellen, um Neuankömmlingen dabei zu helfen, sich während ihrer ersten Tage in Samaná zurechtzufinden. Des Weiteren erstellte ich während meiner Zeit hier ein AirBnB Profil für die Organisation, sodass die leerstehenden Appartements vermietet werden konnten. Da ich für den Social Media Bereich der Partnerorganisation zuständig bin, habe ich sehr viel für die Website und die Facebook Seite der Organisation fotografiert. In meiner Zeit, die mir hier noch übrig bleibt, plane ich, ein Interview mit dem ersten Freiwilligen bei einem Zahnarzt durchzuführen, um seine Erfahrungen anderen über die sozialen Netzwerke mitzuteilen und somit einen Anreiz für alle, die an einem zahnärztlichem Praktikum interessiert sind, zu bieten. Auch möchte ich alle anwesenden Freiwilligen über ihre Tätigkeit interviewen und deren Antworten in einem kurzen Video zusammenschneiden. Meine Arbeit hier ist also sehr vielfältig und ich habe die Möglichkeit, mich individuell auf die Dinge zu konzentrieren, die mich interessieren. Ich muss aber auf jeden Fall sehr viel Eigeninitiative mitbringen, denn es wird mir kein Plan vorgegeben, was ich zu tun habe. 

Zusätzlich zu meinem eigentlichen Projekt arbeite ich zwei Tage pro Woche in der Sonderschule von der Partnerorganisation, um mir ein genaueres Bild vom Herzstück der Organisation zu machen. Die Schule ist dienstags, mittwochs und donnerstags jeweils von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Hier werden etwa 12 Kinder unterschiedlichen Alters mit Behinderungen, die nicht einmal diagnostiziert wurden, von zwei Lehrerinnen unterrichtet. Schon während meines ersten Besuches dort, fiel mir auf, wie viel hier verbessert werden kann. Die Lehrer fördern die Talente der Kinder nicht ausreichend dafür, dass dies für einige Kinder die einzige Schule ist, die sie überhaupt besuchen. Mit einer anderen Freiwilligen aus dem Bereich Youthcare überlege ich mir regelmäßig Aktivitäten für die Kinder. Beispielsweise singen, tanzen und basteln wir gemeinsam mit den Kindern. Es ist sehr schön, zu sehen, wie sich die Kinder darüber freuen. Leider sprechen die Kinder und Lehrer nur Spanisch, was des Öfteren zu Verständigungsproblemen führt. 

Wir bekommen sechs Stunden pro Woche kostenlosen Spanisch Unterricht. Da ich keine Vorkenntnisse hatte, war es für mich zu Beginn sehr schwer, mit anderen zu kommunizieren. Der Spanisch Unterricht hat mir dabei sehr geholfen, sodass ich mittlerweile einiges auf Spanisch verstehe und auch besser mit den Kindern arbeiten kann. 

Von der Organisation vor Ort wurde ich sehr gut betreut. Es war rund um die Uhr jemand erreichbar und egal welches Problem auftrat, ich wurde stets unterstützt. Insgesamt kann ich sagen, dass ich durch dieses Projekt viele neue Eindrücke gewonnen habe, viel erlebt habe und eine wundervolle Zeit in Santa Bárbara de Samaná hatte!

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